Im Haus Miriam suchen Frauen oft Zuflucht nach Trennungen oder Scheidungen. „Wenn die Wohnung auf den Expartner gemeldet ist, kann es passieren, dass Frauen auf der Straße landen.“, erklärt Anita Moser, Leiterin des Hauses. Junge Frauen suchen auch Schutz vor Konflikten und Gewalt in der Familie. Voraussetzung für einen Platz im Haus ist lediglich ein gültiger Aufenthaltstitel. In Befragungen von Betroffenen werden Arbeitslosigkeit, das Ende einer Beziehung, Erkrankungen oder auch ein unbedachter Umgang mit Geld genannt.
Die Dunkelziffer wohnungsloser Frauen dürfte vermutlich weit höher sein als bei Männern: „Frauen gehen häufiger Zweckbeziehungen ein oder schlafen auf den Sofas von Bekannten und geraten dadurch in Abhängigkeiten.“ Die Obdachlosigkeit von Männern ist öffentlich viel sichtbarer. Frauen hingegen legen oft mehr Wert auf ein gepflegtes Äußeres und Hygiene. Viele versuchen lange Zeit, den Anschein von Normalität aufrechtzuerhalten, sodass man ihnen nicht anmerkt, dass sie keine Wohnung oder kein Zuhause haben. „Es kommt vor, dass Frauen über lange Zeit nur die Duschen in Tageszentren nutzen und dann eines Tages mit gepackten Koffern auftauchen. Hier spielt vermutlich auch Scham eine große Rolle.“
Mit einem engagierten Team aus Sozialarbeiterinnen und -betreuerinnen wird den Bewohnerinnen geholfen, Lösungswege zu finden. Neben einem sicheren Schlafplatz erhalten sie auch emotionalen Beistand und Beratung. Das Haus fungiert als Frauenschutzraum, wo Frauen sich vor Gewalt und Konflikten in Sicherheit bringen können.. Zudem werden sie dabei unterstützt, ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben wieder aufzubauen. Das Haus Miriam ist ein Ort der Sicherheit und Hoffnung für Frauen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden. Es ist zudem eines der wenigen Häuser, in denen auch Haustiere erlaubt sind.